Auswirkungen für Kreditnehmer
Der Bauboom hält an
Viele Kommunen in der Region sind angesichts sinkender Einwohnerzahlen daran interessiert, junge Familien anzulocken. Für diesen Zweck wird günstiger Baugrund zur Verfügung gestellt, der seine Wirkung auch in naher Zukunft nicht verfehlen wird. Die niedrigen Zinsen sind dafür verantwortlich, dass immer mehr Privatpersonen ihr Sparvermögen in eine eigene Immobilie investieren. Sie sehen hinter diesem Schritt die Möglichkeit, für eine langfristige finanzielle Absicherung zu sorgen. Niedrige Leitzinsen senken dabei die Gesamtkosten des Projekts beträchtlich und zählen so zu den wichtigen Einflussfaktoren.
Auf der anderen Seite können Kredite auch in kleinerem Rahmen die Wirtschaft weiterhin ankurbeln. Niedrige Leitzinsen sorgen auch in den kommenden Monate für günstige Finanzierungsangebote, wie sie etwa für den Kauf eines Wagens zur Verfügung stehen. Auch Ratenkredite mit freier Verwendung werden weiterhin günstig zur Verfügung stehen, wie etwa bei den Online Kreditgebern. Diese bieten inzwischen die Identifikation per Videoidentifikations-Verfahren und verfügen damit bei der Vergabe der Darlehen über eine ähnlich hohe Sicherheit, wie die Hausbanken.
Die Börse wird attraktiver
Sehr ausgeprägt war auch in unserer Region in den vergangenen Jahren die Skepsis gegenüber der Börse. Vor allem die fallenden Kurse nach der Jahrtausendwende hatten viele Privatanleger hart getroffen, die sich zuvor zum ersten Mal in diesen Bereich vorwagten. Durch die Aussichtslosigkeit, mit klassischen Geldanlagen weiterhin eine Rendite zu erzielen, werden sich in den kommenden Monaten wohl viel mehr Anleger mit den Chancen der Börse beschäftigen. Aus ihrer Sicht handelt es sich um einen sicheren Weg, den aktuell so niedrigen Zinsen zu entkommen und neue finanzielle Ziele in den Blick zu nehmen. Den Märkten steht derweil das günstige Geld zur Verfügung, welches die Kurse weiter in die Höhe treiben könnte.
Sparer verlieren Geld
Das Vermögen der Sparer leidet bereits seit Jahren unter der Politik der EZB. Das Kaufen eines Neuwagens scheint dadurch sehr attraktiv zu sein. Durch die Inflation, welche jüngst eine Marke von etwa zwei Prozent erreichte, werden die Vermögen auf den Konten der Deutschen immer weniger wert. So lag das berechnete Minus der Einlagen deutscher Haushalte im ersten Quartal 2018 bei 0,8 Prozent. Dafür sorgen neben der Inflation auch die höheren Gebühren, die aktuell mit der Nutzung der Bankprodukte verbunden sind. Auch die Hausbanken werden sich wieder neue Angebote einfallen lassen müssen, um in der Gunst der Kunden nicht noch weiter zu sinken. Erholen konnte sich zuletzt etwa die Sparte der Bausparverträge. Mit ihnen versuchen viele Anleger, die aktuell niedrigen Bauzinsen für kommende Jahre zu konservieren, falls sie bislang aufgrund von zu wenig Eigenkapital noch nicht dazu in der Lage sind, ihr Bauvorhaben wie geplant in die Tat umzusetzen.
Zwar scheint es, als würden die Zinsen mindestens bis Juni 2019 nicht mehr steigen. Doch ob dann die Zinswende eingeleitet wird, dürften noch nicht einmal die Verantwortlichen selbst wissen. Die finanzielle Lage bleibt unter diesen Voraussetzungen eine besondere.