E-Shisha – eine Lösung für Probleme mit der Wasserpfeife?
Aber natürlich ist sie nicht ohne Probleme: angefangen bei den gesundheitlichen Risiken, denen man sich mit dem Rauchen der Shisha aussetzt bis hin zur Gefahr von Kohlenmonoxidvergiftungen durch schlecht gelüftete Shisha-Bars, die Wasserpfeife gerät immer weiter in Verruf.
Einige Shisha-Bar Betreiber rüsten deshalb um: auf E-Shishas. Die sollen nicht nur weniger schädlich sein, sie sind auch wesentlich risikoärmer, weil für ihren Betrieb keine heißen Kohlen oder ähnliches benötigt wird. Ein Wechsel mit Zukunft?
Shishas – beliebt seit dem 16. Jahrhundert
Erste Erwähnungen über die Shisha stammen aus dem Indien des 16. Jahrhunderts. Damals wurden die Wasserpfeifen allerdings noch aus Kokosnussschalen und Bambusrohr gefertigt, im Gegensatz zu den Glas- und Kunststoffvarianten, die heute üblich sind. Das Rauchgerät verbreitete sich schnell im arabischen Raum und wurde dort zu besonderen Anlässen wie Familienfeiern ausgepackt. Heute raucht man Shisha in der Shisha Bar. Sie zeichnen sich durch bequeme Sitzmöglichkeiten und entspannte Atmosphäre aus. In der Shisha-Bar kommen Menschen aller Couleur zusammen, um gemütlich Tee zu trinken, gemeinsam Sportsendungen zu verfolgen oder einfach nur zu entspannen.
Bei einer Shisha wird meist ein besonders feuchter Tabak mit Fruchtaroma durch glühende Kohlen erwärmt und dadurch verraucht. Der Rauch wird durch einen Schlauch in ein mit Wasser gefülltes Gefäß, die sogenannte Bowl, geführt. Dort wird zum einen der Rauch gekühlt und zum anderen soll der Rauch durch das Wasser gefiltert werden - was allerdings nur in kleinen Teilen stimmt. Der Shisha-Tabak ist, im Gegensatz zu Zigarettentabak, mit Feuchtmachern wie Melasse oder Glyzerin versetzt und oft stark aromatisiert. Die Favoriten bei den Nutzern sind Geschmacksrichtungen wie "Doppelapfel", Tropical, Kirsche, Cappuccino und Co, mittlerweile gibt es aber auch ausgefallenere Sorten wie beispielsweise Biertabak.
Shisha rauchen birgt gesundheitliche Risiken
Noch immer hält sich das Gerücht, dass Shisha Rauchen weniger schädlich sei als Tabakzigaretten zu rauchen. Aber eigentlich ist das Gegenteil der Fall, denn die Shisha birgt wesentlich mehr Gesundheitsrisiken für den Körper. Die Auswirkungen von regelmäßigem Shisha rauchen reichen von Herpes bis hin zu Krebs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn der Rauch durch das Wasser geleitet wird, können zwar einige wasserlösliche Partikel gelöst und gefiltert werden, aber die schädlichsten Substanzen wie Teer, Nikotin oder Benzol werden direkt in die Lunge aufgenommen. Zudem sorgt die Nutzung von glühender Kohle bzw. Kohletabletten bei der Shisha nochmals für einen erhöhten Teergehalt und selbst hochgiftige Schwermetalle können durch den Rauch aufgenommen werden.
Ein weiterer Risikofaktor liegt in den Mundstücken. Die Shisha wird meist herumgereicht und auch, wenn viele Shisha-Bars Einweg-Mundstücke anbieten, so können trotzdem Krankheitserreger für die Grippe, Herpes oder Hepatitis übertragen werden. Wird die Shisha zudem nicht regelmäßig gereinigt, kann es durch Ablagerungen zu weiteren Verunreinigungen und Krankheitserregern kommen, die gemeinsam mit dem Rauch eingeatmet werden.
Der Kohlenstoffmonoxid-Faktor beim Shisha rauchen
Beim Verglühen von Kohlen entsteht schädliches Kohlenstoffmonoxid. Und dort, wo viel Shisha Rauch entsteht, steigt die Kohlenmonoxid-Konzentration in der Luft. Sitzt man nun also in einer voll besetzten Shisha Bar ohne entsprechende Abluftanlage, kann es durch die erhöhte Konzentration zu Schwindelanfällen, Übelkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit kommen. In den letzten Jahren kam es zu einigen Schließungen von Shisha Bars nach Kohlenstoffmonoxid-Vorfällen. Zwar sind mittlerweile Melder vorgeschrieben, die vor einem zu hohen Anstieg der Kohlenstoffmonoxid-Werte warnen sollen, aber diese sind immer noch nicht selbstverständlich. Deshalb kommt es auch vermehrt zu Kontrollen durch das Ordnungsamt, wo ein Fehlen der Melder zu einer Schließung der Bar und empfindlichen Geldstrafen führen kann.
Die E-Shisha als Alternative zur herkömmlichen Shisha
Erste Shisha-Bars haben aufgrund der vielen Risiken mittlerweile "umgerüstet" und setzen nun auf E-Shishas, z.B. von Liquido24. Hierbei muss man allerdings unterscheiden, denn es gibt zwei Varianten von E-Shishas. Die einen sind meist im Pen-Style wie übliche E-Zigaretten und an Tankstellen, Kiosken und Co. zu finden.
Die E-Shisha, die in den Bars zum Einsatz kommt, ist allerdings genauso aufgebaut, wie eine herkömmliche Shisha, mit einigen wichtigen Unterschieden. Statt eines "Kopfes" mit Tabak und glühender Kohle wird bei der E-Shisha ein Akku mit Verdampfer aufgesetzt. In diesen finden rund 10 ml Liquid - die Flüssigkeit mit der E-Zigaretten betrieben werden - Platz. Das Liquid wird in der elektrischen Shisha erwärmt und durch die Wärme in Dampf umgewandelt. Das geschieht übrigens automatisch sobald man am Mundstück der E-Shisha zieht, es ist also kein Drücken von Knöpfen oder Einschalten nötig. Und genau wie den aromatisierten Tabak gibt es auch das E-Shisha Liquid in den verschiedensten Geschmacksrichtungen.
Ist die E-Shisha weniger schädlich?
Mittlerweile haben zahlreiche Untersuchungen ergeben, dass E-Zigaretten und E-Shishas wesentlich weniger schädlich sind als das Rauchen von Tabakprodukten. Die britische Exekutivagentur Public Health England kam nach umfangreichen Untersuchungen zu dem Schluss, dass E-Zigaretten rund 95 Prozent weniger schädlich seien als Tabakzigaretten. Zudem gibt es die Liquids sowohl mit als auch ohne Nikotin, sodass man auf das Nervengift auch gerne verzichten kann.
Weitere Aspekte, die für einen Wechsel von der "normalen" zur E-Shisha sprechen, liegen beispielsweise darin, dass dafür keine glühenden Kohlen benötigt werden. Das minimiert nicht nur das Brandrisiko, sondern entschärft auch die Kohlenmonoxid-Problematik, denn das fällt bei dem Dampf der E-Shisha erst gar nicht an.
Liegt die Zukunft der Shisha Bars in der E-Shisha?
Einige Bars haben bereits auf die E-Shisha umgestellt, weitere planen es - ob sich dieser Trend allerdings deutschlandweit und auf Dauer durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Solange die Ordnungsämter weiterhin die Kontrollen auf Abluft und Melder verschärfen, ist dies auf jeden Fall eine Alternative, die vielen Shisha Bar Besitzern eine Überlegung wert sein könnte.
Bild: Sarah Johnson