„Falscher Polizist“ ergaunert sich Bargeld und Schmuck
Eine 75-jährige Bautznerin wurde am Dienstagabend unter Vorwand durch einen „falschen Polizisten“ nach Dresden gelockt und um ihr Erspartes gebracht.
Die Rentnerin erhielt am Dienstagnachmittag in Bautzen an der Neugasse mehrere Anrufe eines unbekannten Mannes, der sich als „Dresdner Kriminalpolizist“ ausgab. Der Täter suggerierte der Seniorin, dass ihre Tochter nach einem Verkehrsunfall festgenommen wurde. Für deren Freilassung sollte sie einen bestimmten Geldbetrag hinterlegen.
Dem Betrüger gelang es, die Dame davon zu überzeugen, sich mit rund 14.000 Euro Bargeld und ihrem gesamten Goldschmuck von Bautzen auf den Weg nach Dresden zu begeben. Im Bereich des Wiener Platzes übergab die immer noch ahnungslose Rentnerin schließlich das Geld und ihre Wertsachen an einen Boten. Als die ältere Frau auch zwei Stunden nach der Übergabe den vereinbarten Rückruf bezüglich der Freilassung ihrer Tochter nicht erhalten hatte, kamen ihr Zweifel und sie wandte sich an die Bundespolizei im Hauptbahnhof Dresden. Die Dresdner Kriminalpolizei übernahm Ermittlungen.
Die Polizei rät noch einmal eindringlich:
An unsere älteren Mitbürger, Senioren und Rentner:
- Lassen Sie grundsätzlich keine Fremden in die Wohnung.
- Geben Sie keine Informationen oder Daten am Telefon heraus.
- Seien Sie besonders wachsam bei Telefonanrufen von vermeintlichen Bekannten, Verwandten, Familienangehörigen oder auch von Personen, die sich als Polizisten ausgeben und die plötzlich Geld von Ihnen verlangen.
- Es gibt keinen Grund, vermeintliche Regulierungen von Schäden oder Unfällen sofort in bar zu begleichen.
- Übergeben Sie kein Geld an vermeintliche Boten; auch nicht, wenn diese sich als Polizisten vorstellen.
- Rufen Sie Ihre Verwandten, Familienmitglieder über die Ihnen bekannten Telefonnummern zurück und fragen sie nach.
- Rufen Sie im Zweifel, ob sich ihre Angehörigen wirklich in einer Notlage befinden, die Polizei auch per Notruf an und melden Sie die Vorfälle, bevor Sie an die Täter etwas übergeben.
An die Angehörigen unserer Senioren:
- Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen über diese Anrufe und die Maschen der Betrüger.
- Treffen Sie bitte bei Zeiten familieninterne Regelungen zu Bank oder Geldgeschäften, falls Ihre lebensälteren Angehörigen altesbedingt Rat und Unterstützung brauchen.
An die Mitarbeiter der Banken und Kreditinstitute:
- Mitarbeiter von Bank- und Kreditinstituten fordert die Polizei auf, bei größeren Bargeldabhebungen von Senioren besonders wachsam zu sein und im Zweifel nachzufragen. Bei Verdacht verständigen Sie über Notruf die Polizei.
- Wir bitten Sie auch über die Betrugsmasche „Enkeltrick“ zu informieren. Hierbei unterstützen Sie die Präventionsfachberater der Polizei gerne.
Betrugsmasche „Falsche Polizisten“:
- Die Polizei ruft nie Bürger an, um von Ihnen Geldbeträge zu fordern.
- Die Polizei nimmt als Bote nie Bargeld entgegen, um vermeintliche Forderungen oder Rechnungen bei Unfällen, Versicherungen oder Krankenhauskosten einzutreiben.
- Polizeibeamte nehmen keine EC-Karten und schon gar keine PIN entgegen, um von Ihrem Konto Bargeld abzuheben.
Polizeibeamte können sich ausweisen, wenn sie vor ihrer Wohnungstür stehen. Sollten Sie Zweifel haben, fragen Sie über den Notruf der Polizei 110 nach.