Sächsische Polizei und Bundespolizei setzen Kontrollen an der Grenze fort
In Summe waren rund 30 Beamte des Polizeireviers Weißwasser, der sächsischen Bereitschaftspolizei und der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf bis in den Abend hinein im Einsatz. Sie überprüften an den Grenzbrücken in Bad Muskau und Podrosche sowie bei Krauschwitz knapp 50 ein- oder ausreisende Fahrzeuge sowie etwa 70 Personen. Straftaten waren dabei nicht festzustellen. Bei einem Pkw war die Betriebserlaubnis erloschen, weil der Eigentümer nicht zulässige technische Veränderungen an dem Wagen vorgenommen hatte. Die Bußgeldstelle des Landkreises wird sich mit der Ordnungswidrigkeit befassen.
Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar machte sich am Montagnachmittag vor Ort selbst ein Bild des Kontrolleinsatzes. Der Leiter des Polizeireviers Weißwasser, Erster Polizeihaupt-kommissar Uwe Horbaschk, und der Leiter des Polizeieinsatzes wiesen ihn in Bad Muskau in die Lage ein.
Wie wichtig derartige Kontrollen sind, zeigte sich am frühen Dienstagmorgen. Eine Streife des Reviers Weißwasser hat einen flüchteten Autodieb bis tief in polnisches Hoheitsgebiet hinein verfolgt und dort vorläufig festgenommen.
Den Beamten war gegen 04:00 Uhr in Bad Muskau ein Mercedes Sprinter aufgefallen. An dem Kastenwagen waren deutsche Kennzeichen angebracht, die jedoch nicht zu dem Transporter gehörten. Der ältere Mann am Steuer gab Gas, als ihn die Polizisten stoppen und kontrollieren wollten.
Die Weißwasseraner Streife eilte dem flüchtenden Transporter über die Grenzbrücke auf polnisches Hoheitsgebiet nach. Sie folgte dem Mercedes etwa 15 Kilometer weit bis in die Nähe des Dörfchens Czaple. Dort prallte der Sprinter gegen einen Mast. Die sächsischen Beamten nahmen den Fahrer vorläufig fest und übergaben ihn an eine Streife der zwischenzeitlich alarmierten polnischen Polizei. Es handelte sich um einen 66 Jahre alten Mann, der sich bei der Kollision leicht verletzt hatte. Er kam zur Versorgung in ein Krankenhaus. Den Mercedes stellten sie polnischen Polizisten sicher.
Wie sich herausstellte, waren die Kennzeichen an dem Wagen gefälscht. Statt im Spree-Neiße-Kreis zugelassen, trug der Sprinter eigentlich eine Frankfurter Zulassung und gehörte einer Firma. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Transporter wenige Stunden zuvor im Raum Magdeburg gestohlen worden war.
Die polnischen Polizisten stellten den Firmenwagen sicher. Die weiteren Ermittlungen zu dem Diebstahl wird die Kriminalpolizei des Bundeslandes Sachsen-Anhalt mit der polnischen Kriminalpolizei gemeinsam führen.
Die Polizeidirektion Görlitz wird die Fahndungskontrollen zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Eigentumskriminalität auch in den kommenden Wochen an verschiedenen Orten fortführen.