Wieder Vorfall am Kornmarkt Polizei sucht Zeugen
Nach ersten Zeugenhinweisen soll ein 50-Jähriger Auslöser der Handgreiflichkeit gewesen sein. Den Angaben nach, war er aus einer Gruppe von etwa zehn Personen heraus gegen 15:30 Uhr zu drei Afghanen im Alter von 18, 19 und 23 Jahren gegangen, die sich am Rande des Platzes aufhielten. Der Bautzener soll sich zu den jungen Männern gesetzt und sie provoziert haben. Wie sich später herausstellte, trug er Handschuhe bei sich, welche mit Quarzsand gefüllt waren und gemäß dem Waffengesetz in Deutschland verboten sind. Ein Atemalkoholtest ergab bei dem 50-Jährigen einen Wert von umgerechnet 0,84 Promille.
Es entstand ein Wortwechsel, bei dem der 18-Jährige den Mann bespuckt haben soll. Daraufhin entwickelte sich ein Handgemenge.
Aus der Gruppe der Einheimischen kamen zwei Bekannte des 50-Jährigen hinzu. Ein betrunkener 55-Jähriger (Atemalkoholwert umgerechnet 1,3 Promille) wurde dabei von einem der drei Afghanen mit einem Fahrrad beworfen. Er erlitt dadurch leichte Verletzungen. Auch ein 40-Jähriger verletzte sich durch Schläge im Zuge der entstandenen Rangelei leicht. Hinzu gerufene Sanitäter versorgten die beiden Männer.
Der beteiligte 50-Jährige rief die Polizei. Zwei Streifen des örtlichen Reviers erhoben vor Ort die Personalien aller Anwesenden. Die Situation hatte sich zu dem Zeitpunkt bereits wieder beruhigt.
Die Beamten behielten den Kornmarkt für den Verlauf des Abends sehr aufmerksam im Auge. Weitere relevante Feststellungen waren nicht zu treffen.
Die Kriminalpolizeiinspektion hat die Ermittlungen zum Vorwurf einer gefährlichen Körperverletzung aufgenommen. Das Ergebnis der Untersuchungen bleibt abzuwarten, bevor auf Grundlage gesicherter Informationen Aussagen zur Motivlage der beteiligten Personen gemacht werden können.
Die Ermittler suchen weitere Zeugen. Wer die Auseinandersetzung mitbekommen hat oder Angaben zum Verhalten der beteiligten Personen machen kann, wird gebeten, sich an die Polizei zu wenden. Sachdienliche Hinweise nimmt das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion unter der Rufnummer 03581 468-100 sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.