Behördenübergreifender Fahndungseinsatz - Gemeinsam gegen grenzüberschreitende Kriminalität
Insgesamt befanden sich knapp 70 Kräfte im Einsatz. Die Ordnungshüter verfolgten bei der Großkontrolle gleich mehrere Ziele. Im Rahmen des Einsatzes erprobten die Beamten die Einbindung und Nutzung der Liegenschaften der Autobahnmeisterei Weißenberg. Weiterhin beabsichtigten die Einsatzkräfte der Polizeidirektion Görlitz die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und dem Zoll zu vertiefen und zu intensivieren. Hierbei planten die Gesetzeshüter die unterschiedlichen Behörden mit ihren verschiedenen Kompetenzen zu bündeln, Abläufe zu optimieren und dadurch eine ganzheitliche Kontrolle zu gewährleisten. Erstmalig kam in der Polizeidirektion Görlitz zudem ein sogenannter Suchhund an Personen (SAP) der Polizeidirektion Leipzig zum Einsatz. Der Vierbeiner ist speziell für die Suche nach Betäubungsmitteln an Personen ausgebildet. Am Mittwoch kamen sowohl uniformierte als auch zivile Beamte der beteiligten Behörden zum Einsatz. Zuführkräfte aus allen drei Bereichen bestreiften die Autobahn, selektierten den Verkehr und lotsten relevante Fahrzeuge an die Kontrollörtlichkeit. Dort fand dann die behördenübergreifende und ganzheitliche Kontrolle der Personen und Fahrzeuge statt. Die Bearbeitung festgestellter Verstöße erfolgte dann in den jeweiligen Zuständigkeiten. Hierbei nutzten die beteiligten Stellen alle zur Verfügung stehenden Ressourcen und Einsatzmittel. Das Hauptzollamt Dresden half unter anderem mit einem mobilen Röntgengerät aus. Die Bundespolizei setzte mit Hinblick auf die Bekämpfung von Kraftfahrzeug-Sachwertdelikten eine spezielle Sonde für Hohlräume in Fahrzeugen ein. Zudem prüften die Beamten die Echtheit von Dokumenten mit der Unterstützung technischer Geräte. Kräfte der Polizeidirektion Görlitz brachten ein Diagnosegerät zum Auslesen der Reifendrucksensor-ID zum Einsatz. Mit diesem Mittel lässt sich über den Kfz-Hersteller die Fahrzeugidentifizierungsnummer des Autos ermitteln. Kriminaltechniker der Polizeidirektion Görlitz unterstützten mit einem Drogenanalyse-Gerät. Bei diesem lässt sich innerhalb kürzester Zeit die Art des Rauschgifts bestimmen. Highlight des Einsatzes war der Vierbeiner Max der Polizeidirektion Leipzig. Der Suchhund an Personen ist speziell zur Suche nach Betäubungsmitteln an Menschen ausgebildet. Er ist deutlich belastbarer als ein Rauschgiftspürhund und kann sowohl an Objekten als auch an Personen suchen. Das Haupteinsatzgebiet sind größere Kontrollmaßnahmen und die Durchsuchung von Objekten. Bei der Überprüfung eines Reisebusses blieben zunächst alle Mitreisenden im Bus. Dann kam Max´ großer Auftritt. Zielstrebig und ausdauernd prüfte er mit seiner sensiblen Nase alle Insassen, Reihe für Reihe. Im Einsatzzeitraum kontrollierten die Beamten insgesamt knapp 60 Fahrzeuge und über 200 Personen. Ein Hauptaugenmerk lag dabei auch auf entsprechendem Bus-Linienverkehr auf der A 4. Im Ergebnis ahndeten die Landespolizisten Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz, das Abfallverbringungsgesetz und eine Überladung um fast 100 Prozent. Die Bundespolizei zeigte Vergehen gegen das Freizügigkeitsgesetz und das Aufenthaltsgesetz an. Außerdem erledigten die Uniformierten zahlreiche offene Fahndungen zur Eigentumssicherung und Grenzfahndung. Der Zoll nahm in einem Fall Ermittlungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung auf. Außerdem kam das Röntgengerät bei drei verdächtigen Paketen zum Einsatz. Bei dem Inhalt handelte es sich um circa 30.000 Zigaretten. In einem weiteren Fall führte der Fahrer eines Ford 40 Liter zu viel an Dieselkraftstoff mit sich. Die Zöllner stellten außerdem bei zwei Personen Schuldeinträge im elektronischen Vollstreckungssystem fest und zogen die entsprechenden Beträge ein. Der Polizeiführer des Einsatzes und Vertreter des Fahndungs- und Kompetenzzentrums in Bautzen, Polizeihauptkommissar Andre Jäger, erläuterte dem Leiter der Polizeidirektion Görlitz, Polizeipräsident Manfred Weißbach, dem Leiter des Sachbereichs 14 - Gefahrenabwehr - der Bundespolizeidirektion Pirna, Polizeidirektor Stefan Fischer, dem Leiter des Sachgebiets C - Kontrollen - des Hauptzollamts Dresden, Oberregierungsrat Werner Giertzsch und dem Vertreter des Sächsischen Landesamts für Straßenbau und Verkehr, Herr Karsten Süße, in Anwesenheit des Hausherren, Herrn Autobahnmeister Christopher Paul, das Einsatzkonzept sowie die angewandten Einsatzmittel. Polizeipräsident Manfred Weißbach bedankte sich ausdrücklich bei Herrn Paul für die Unterstützung bei der Durchführung der Kontrollmaßnahmen und die Erlaubnis zur Nutzung der Liegenschaft. Er lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und wünschte den Kräften viel Erfolg für den laufenden Einsatz. Insbesondere betonte er den besonderen Wert der ganzheitlichen Maßnahme für den behördenübergreifenden Wissens- und Kompetenzaustausch. Der behördenübergreifende Fahndungseinsatz zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität zeigte abschließend, dass sich die Liegenschaft der Autobahnmeisterei Weißenberg, selbst bei schlechter Witterung, hervorragend zur Unterstützung intensiver polizeilicher Maßnahmen eignet. Weiterhin festigte er die Zusammenarbeit der beteiligten Stellen, einhergehend mit einem Wissens- und Kompetenztransfer. Nicht zuletzt zeigte der SAP-Hund seine Vorzüge und seinen großen Wert als Einsatzmittel für die Sicherheitsbehörden.