E-Shisha: Trend oder Gesundheitsrisiko? Neue Studie aus Brandenburg gibt Aufschluss
E-Shishas erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit, insbesondere unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Eine aktuelle Studie des Landesamts für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) Brandenburg liefert nun Erkenntnisse zu den potenziellen Gefahren des Dampfens mit E-Shisha.
Was ist eine E-Shisha und wie funktioniert sie?
Die E-Shisha ist ein elektronisches Gerät, das als Alternative zur herkömmlichen Shisha oder Zigarette dient. Sie besteht aus einem Verdampfer mit Heizelement, einer Kartusche für das Liquid und einer Batterie. Anstatt Tabak zu verbrennen, erhitzt die E-Shisha das Liquid auf 150 bis 200 Grad Celsius und erzeugt dabei Dampf zum Inhalieren.
Das Liquid setzt sich hauptsächlich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
- Propylenglykol und/oder Glycerin als Verneblungsmittel und Trägersubstanzen
- Nikotin (optional) in unterschiedlichen Konzentrationen
- Aromastoffe und Geschmacksstoffe für ein individuelles Geschmackserlebnis
Beim Konsum aktiviert das Ziehen am Mundstück einen Sensor, der den Verdampfungsprozess auslöst. Der entstehende Dampf wird dann inhaliert, was ein ähnliches Erlebnis wie beim Rauchen einer herkömmlichen Zigarette oder Shisha bietet.
Technische Aspekte der E-Shisha
Die technische Entwicklung von E-Shishas hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Moderne Geräte verfügen über präzise Temperaturregelungen, die es ermöglichen, das Liquid optimal zu verdampfen und unerwünschte Nebenprodukte zu minimieren. Einige Modelle bieten sogar die Möglichkeit, die Dampfmenge und -temperatur individuell einzustellen, um das Dampferlebnis zu personalisieren.
Vielfalt der Geschmacksrichtungen
Ein Hauptgrund für die Beliebtheit von E-Shishas ist die enorme Vielfalt an verfügbaren Geschmacksrichtungen. Neben klassischen Tabak- und Mentholgeschmäckern gibt es eine breite Palette an fruchtigen, süßen und exotischen Aromen. Einige beliebte Geschmacksrichtungen sind:
- Fruchtmischungen wie Erdbeere-Kiwi oder Mango-Maracuja
- Dessertaromen wie Vanille, Karamell oder Schokolade
- Erfrischende Varianten wie Pfefferminze oder Wassermelone
- Exotische Geschmäcker wie Grüner Tee oder Kokosnuss
Gesundheitsrisiken von E-Shisha
Der Konsum von E-Shishas birgt verschiedene Gesundheitsrisiken. Studien zeigen, dass E-Shishas zu oxidativem Stress, Entzündungsreaktionen und Funktionsstörungen der Zellen in den Gefäßinnenwänden führen können. Diese Veränderungen begünstigen die Entstehung von Arterienverkalkung mit potenziell schwerwiegenden Folgen für das Herz-Kreislauf-System.
Propylenglykol, ein häufig verwendetes Verneblungsmittel, kann bei empfindlichen Menschen Reizungen der Augen und Atembeschwerden auslösen. Einige Aromen können allergische Reaktionen hervorrufen. Nikotin macht nicht nur abhängig, sondern erhöht auch den Blutdruck, das Thromboserisiko, die Magensäureproduktion und die Ausschüttung von Stresshormonen.
Beim Erhitzen der Verneblungsmittel können Schadstoffe wie krebserzeugende Aldehyde und zelltoxisches Acrolein entstehen. Eine weitere Gefahr besteht im versehentlichen Verschlucken von E-Shisha-Liquids, was zu schweren Vergiftungen führen kann. Gesundheitsrisiken des Dampfens sind ein wichtiges Thema, das weiter erforscht werden muss.
Langzeitfolgen und Forschungsbedarf
Da E-Shishas erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Markt sind, gibt es bisher nur wenige Studien zu den Langzeitfolgen des Konsums. Experten warnen jedoch davor, die potenziellen Risiken zu unterschätzen. Insbesondere die Auswirkungen auf die Lungengesundheit und das Krebsrisiko müssen weiter untersucht werden. Einige Bereiche, die weiterer Forschung bedürfen, sind:
- Die Auswirkungen des langfristigen Konsums auf die Lungenfunktion
- Mögliche Wechselwirkungen zwischen E-Shisha-Konsum und bestehenden Gesundheitsproblemen
- Die Rolle von E-Shishas bei der Nikotinabhängigkeit und als mögliches Einstiegsprodukt für Jugendliche
- Die gesundheitlichen Auswirkungen der verschiedenen Aromastoffe bei langfristiger Inhalation
Regulierung und gesetzliche Rahmenbedingungen
Die wachsende Popularität von E-Shishas hat auch zu Diskussionen über deren Regulierung geführt. In Deutschland unterliegen E-Shishas dem Jugendschutzgesetz und dürfen nicht an Minderjährige verkauft werden. Die Werbung für diese Produkte ist ebenfalls eingeschränkt. Einige Experten fordern jedoch strengere Regelungen, insbesondere in Bezug auf die Inhaltsstoffe der Liquids und die Vermarktung an junge Menschen. Mögliche zukünftige Regulierungsmaßnahmen könnten umfassen:
- Strengere Kontrollen der Inhaltsstoffe und Qualitätsstandards für E-Shisha-Liquids
- Einschränkungen bei der Vermarktung von Geschmacksrichtungen, die besonders für Jugendliche attraktiv sind
- Erhöhte Steuern auf E-Shisha-Produkte, um den Konsum zu reduzieren
- Verstärkte Aufklärungskampagnen über die potenziellen Gesundheitsrisiken
Fazit
Die Ergebnisse der Studie aus Brandenburg verdeutlichen, dass der Konsum von E-Shishas trotz geringerer Schadstoffbelastung im Vergleich zu herkömmlichen Tabakzigaretten nicht unbedenklich ist. Aufgrund fehlender Langzeitstudien empfiehlt es sich, diese Produkte nur vorübergehend zu nutzen. Letztendlich liegt es in Ihrer Verantwortung, sich über die potenziellen Gefahren von E-Shishas bewusst zu sein und eine informierte Entscheidung über deren Konsum zu treffen.