Handschellen klicken im Romantikteich
Alles begann mit einem Notruf. Ein Anwohner aus Ottendorf-Okrilla hörte am späten Dienstagabend seinen Audi vom Grundstück fahren und witterte einen Diebstahl. In dem A6 im Wert von etwa 27.000 Euro befanden sich zudem der Fahrzeugbrief
sowie ein Reisepass. Das Führungs- und Lagezentrum der Polizei informierte sofort sämtliche Kräfte, darunter alle Reviere, den Einsatzzug und die Bundespolizei.
Die Ordnungshüter fahndeten auf Hochtouren nach dem gestohlenen Fahrzeug. Eine Streife des Polizeireviers Weißwasser entdeckte den Pkw schließlich in Uhyst an der Spree. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf. Von der Bahnhofstraße fuhr
der Flüchtige in einen unbefestigten Waldweg. Dieser endete an einem Teich. Dort baute der Audi-Lenker einen Unfall und blieb teilweise im Wasser stehen. Er sprang aus dem Wagen und rannte ins Schilf des sogenannten Romatikteiches. Dort verloren die Polizisten
zunächst den Sichtkontakt zu dem Flüchtigen.
Kräfte der Reviere Weißwasser, Kamenz sowie Hoyerswerda, des Einsatzzuges, der Bundespolizei und auch der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Bautzen durchkämmten den Bereich. Ein Polizeihubschrauber kam ebenfalls vor Ort.
Beamte aus Weißwasser hörten schließlich wie Enten in dem Teich aufgeschreckt wurden. Sie vernahmen zudem ein Vibrationsgeräusch, welches vermutlich vom Handy des Tatverdächtigen stammte. Sie näherten sich dem Gewässer. Das fliegende Auge
lokalisierte den Mann circa 20 Meter vom Ufer entfernt im Wasser. Aus der Luft lotsten die Beamten die Kollegen am Boden und teilten ihnen jede Bewegung des Gesuchten mit. Die Polizei umstellte den Teich. Die Uniformierten aus Weißwasser begaben sich ins Wasser
und ergriffen dort den Flüchtigen.
Bei dem 24-Jährigen klickten nun die Handschellen. Der polnische Bürger stand unter dem Einfluss von Drogen. Ein Test zeigte den Konsum von Amphetaminen an. Da der Mann stark unterkühlt war, kam er zunächst zur Behandlung in ein Krankenhaus.
Rettungskräfte kümmerten sich auch um die zwei Polizisten, welche den Beschuldigten im kalten Wasser festgenommen hatten. Die Uniformierten stellten den Audi sicher, an welchem aufgrund des Unfalls ein Sachschaden von circa 15.000 Euro entstand war. Der Verkehrsunfalldienst
nahm den Unfall auf.
Die weiteren Ermittlungen führt die Kriminalpolizeiinspektion. Eine Haftrichtervorführung wird erst nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgen. Der Tatverdächtige wird sich wegen des Verdachts des besonders schweren Falls des Diebstahls
sowie des Fahrens unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln zu verantworten haben.