Online-Kredite: Hat die Bankfiliale ausgedient?
Das Finanzwesen wird seit Jahren immer digitaler. Nicht nur Überweisungen werden online getätigt, sondern auch Kredite abgeschlossen. Was für ältere Generationen unmöglich erscheint, ist für viele Menschen zur Normalität geworden. Mit einem Bankberater spricht man nur noch selten, schon gar nicht, wenn neues Bargeld in die Geldbörse gefüllt werden soll. Doch ist das überhaupt alles sicher? Der Skandal um den Finanzdienstleister Wirecard ist immer noch frisch und zeigt, wie schnell das Vertrauen in neue Transfermöglichkeiten zerbrechen kann.
Sichere Kreditaufnahme im Internet
Laut Statista wurden 2018 fast 8 Millionen neue Kreditverträge in Deutschland abgeschlossen. Davon ein Drittel online – Tendenz steigend. Mittlerweile ist es bei jeder Hausbank möglich einen Online-Kredit abzuschließen. Meistens besteht schon ein Account zum eigenen Online-Banking. Auf der Website des jeweiligen Kreditinstituts stehen verschiedene Kreditangebote zur Auswahl. Schnell und relativ formlos ist der Wunschbetrag virtuell erschlossen. Sogar einen Kredit in Höhe von 15.000 Euro zu beantragen, ohne je einen Bankkaufmann gesprochen zu haben, ist möglich. In der Regel müssen im Nachgang noch schriftlich Dokumente unterzeichnet und bei Bedarf Unterlagen wie das Monatsgehalt eingereicht werden.
Wer sich für einen Kredit interessiert, sollte genauso sorgsam vorgehen wie bei einer regulären Beratung in der Filiale. Informationen einholen, vergleichen und auf die Zinsen achten sind die wichtigsten Merkmale. Nur weil das Geld schnell auf dem Konto ist, heißt es nicht, dass Antragsteller damit glücklich werden. Diese Fallen sollten Sie vermeiden. Fressen die hohen Zinsen später Löcher in die Haushaltskasse bringt es alles nichts. Zudem sollten vorab zwei Punkte feststehen:
- die Höhe des Kreditbetrags
- die Höhe der monatlichen Raten
Online profitieren Verbraucher definitiv von den schnellen und komfortablen Vergleichsoptionen. In Ruhe vom Sofa aus neues Kapital für den großen Traum beantragen ist schon eine Luxus-Situation. Verbraucher sollten zudem darauf achten, dass die Kredithöhe und die monatlichen Raten gut aufeinander abgestimmt sind. Laufzeit und Zinshöhe sind hier die maßgeblichen Faktoren.
93 % der jungen Generation nutzt Online-Banking
Jeder dritte Online-Banking-Nutzer (31 %) besucht überhaupt keine stationäre Filiale mehr. Stirbt damit die klassische Bankfiliale aus? Laut einem Studienbericht des Bitkom zögern nur noch Ältere vor der Nutzung des Online-Banking. Hier nutzt erst jeder Fünfte ab 65 Jahre (21 %) dieses Angebot. Zum Vergleich: bei den 30- bis 49-Jährigen sind es dagegen fast alle (93 %). Daraus lässt sich ableiten, dass vor allem junge Kunden nicht mehr von dem klassischen Bankgeschäft überzeugt werden können. Wenig Zeit, das Smartphone in der Hand und die zunehmende Verlagerung zu online haben digitalen Finanzlösungen einen Aufwind gegeben. Daher sind traditionelle Bankhäuser gefragt, sich neue Lösungen zu überlegen, die zur Lebenswelt der Kunden passen.