Tiere im Auto zurücklassen – Die Polizei rät
Ein Fahrzeughalter hatte offenbar einen Hund über mehrere Stunden an der Kurt-Klinkert-Straße in Hoyerswerda im Wagen zurückgelassen. Beim Eintreffen der Beamten kam auch der Halter zu seinem Auto. Die Uniformierten sensibilisierten den Hundebesitzer. Auch wenn beide hinteren Fenster leicht geöffnet waren und es dem Vierbeiner gut ging, rät die Polizei, gerade in der bevorstehenden, warmen Jahreszeit, keine Tiere im Auto zurückzulassen.
Die Polizei rät:
Insbesondere in den Sommermonaten kann das Zurücklassen eines Tieres im geparkten Auto fatale Folgen haben. Die Temperaturen im Wageninneren können innerhalb kurzer Zeit ohne weiteres auf über 70 Grad ansteigen. Auch geöffnete Fenster sorgen oft nicht für ausreichende Luftbewegung. Die Tiere haben keine Möglichkeit, der Sonneneinstrahlung auszuweichen, die Thermoregulationsmechanismen des Körpers sind mit den Extremtemperaturen überfordert. Der entstehende Wärmestau führt zu einer Überhitzung, die tödlich enden kann, wenn der Besitzer oder die Besitzerin nicht rechtzeitig zurückkehrt und das Tier aus seiner misslichen Lage befreit. Für Tiere in Transportboxen ist die Situation wegen des eingeschränkten Luftaustausches noch dramatischer.
Tiere sollten möglichst nicht im abgestellten Pkw zurückgelassen werden. Nur wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, kann das Tier unter folgenden Voraussetzungen kurzfristig im Auto belassen werden:
- Pkw im Schatten abstellen, berücksichtigen, dass die Sonne wandert
- Fenster weit öffnen (zum Beispiel mit luftdurchlässigen Einsätzen)
- Ausreichend kühles Wasser zur Verfügung stellen
- Auf keinen Fall anbinden, damit der Hund den kühleren Fußraum aufsuchen kann
Nach der Tierschutz-Hundeverordnung muss für ausreichende Frischluft und angemessene Lufttemperaturen gesorgt sein, wenn ein Hund ohne Aufsicht im Fahrzeug bleibt.
Warnzeichen beachten:
Erste Anzeichen einer Überhitzung können starkes Hecheln und Unruhe sein, die bei anhaltender Belastung in Taumeln, Erbrechen bis hin zur völligen Teilnahmslosigkeit übergehen. Tritt eines dieser Symptome auf, muss sofort gehandelt werden. Das Tier muss an einen kühlen und schattigen Platz verbracht werden, frisches Wasser sollte zur freiwilligen Aufnahme angeboten, jedoch nicht eingeflößt werden, da die Gefahr besteht, dass die Flüssigkeit in die Lunge gelangt. Mit feuchten Tüchern, die man über das Tier legt, kann zusätzlich für Erleichterung gesorgt werden. Ist der Hund nicht ansprechbar oder verhält sich weiterhin auffällig, ist schnellstmöglich der nächste Tierarzt aufzusuchen. Eine solche Überhitzung kommt nicht nur beim Zurücklassen von Hunden im Auto vor. Auch das Anbinden in der prallen Sonne, das Laufen am Fahrrad oder eine Reise an heißen Sommertagen kann die Kapazität der Wärmeabgabemechanismen übersteigen.
Zusammengefasst sollten folgende Punkte beachtet werden, um den Haustieren die heißen Tage erträglich zu gestalten:
- alle Aktivitäten mit dem Vierbeiner sollten an heißen Sommertagen auf die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden
- Tiere sollten möglichst nicht im geparkten Auto zurückgelassen werden, auch wenn dieses im Schatten abgestellt ist (die Sonne wandert!)
- Hunde auf keinen Fall in der Sonne anbinden
- Käfige mit kleinen Heimtieren oder Vögeln dürfen auf gar keinen Fall in der Sonne stehen
- der erhöhte Wasserbedarf bei hohen Temperaturen muss unbedingt beachtet werden, deshalb ist es wichtig, den Tieren immer genügend frisches Wasser zur Verfügung zu stellen
- jedes Anzeichen einer Überhitzung erfordert sofortige Abhilfemaßnahmen durch den Tierhalter