Wie unterschiedlich sind die Drogengesetze in anderen Ländern?
Was das angeht, ist man sich wohl international länderweit einig. Es gibt dabei Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede und zum Teil arbeiten Länder bei der Drogenproblematik zusammen.
Wenn es um Europa geht, ist von einem europäischen Flickenteppich im Umgang mit "harten Drogen" die Rede. Zum Beispiel soll es zwischen Schweden und Portugal in der Drogenpolitik große ideologische Unterschiede geben. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass jedes EU-Land sein eigenes Süppchen kocht, weil es wohl kein einheitliches Rezept zu geben scheint. Zwar ist die Rede davon, dass die EU ansatzweise über eine Drogenstrategie verfügt, doch wenn es um die Umsetzung geht, würden sich große Differenzen zeigen. So sehen liberalere Länder den Drogenmissbrauch hauptsächlich als gesundheitliche sowie sozialpolitische Herausforderung. Andere setzen auf polizeiliche und strafrechtliche Maßnahmen. Man kann dabei aber nicht von einem drogenpolitischen Graben zwischen Süd und Nord oder eine Kluft zwischen Ost und West reden. Gemäß einer Studie von vor einigen Jahren sollen neben den Niederlanden auch Portugal sowie Tschechien zu den eher liberaleren Ländern gehören. Dagegen zählt man Polen, Schweden und auch Deutschland zu den sogenannten restriktiveren Staaten.
Auch wenn es um Cannabis geht, kann die Gesetzeslage unterschiedlich ausfallen
Cannabis wird ja oft als "weiche" Droge bezeichnet. Aber auch hier gibt es natürlich gesetzliche Bestimmungen. Es ist die Rede davon, dass die Cannabis Politik sich nicht nur in Deutschland in einem Wandel befindet. Man kann bemerken, dass sich ebenso in den Nachbarländern einiges verändert. Es werden Gesetze gelockert oder anders ausgelegt und manche werden gleich ganz gestrichen.
Beispiele aus anderen Ländern in Bezug auf deren Umgang mit Drogen...
Wie sieht es in Kanada aus?
Ein halbes Jahr nach der Legalisierung von Cannabis zeigte sich in Kanada, dass der Verkauf der Droge schlechter läuft, als erwartet. Mögliche Gründe sollen Lieferengpässe und auch der immer noch florierende Schwarzmarkt sein. Der Schwarzmarkthändler verkauft eine gleiche Menge Cannabis für ca. die Hälfte des Preises. Seit Mitte Oktober 2018 kann jeder Erwachsene legal Cannabis in geringen Mengen kaufen, besitzen sowie konsumieren. Der Rest ist im Patchwork-Stil von Kanadas Provinzen und Territorien geregelt. Zum Beispiel wird in Nova Scotia die Droge nur über Abgabestellen der Regierung verkauft (online ist auch möglich) und in British Columbia sind dazu private Geschäfte erlaubt.
Im Nachbarland Österreich
Österreich arbeitet mit einer bundesweiten Suchtpräventionsstrategie. Als Grundlage dafür dient die sogenannte "Delphi-Studie". Alle Beteiligten im Sucht-Bereich und in der Suchtvorbeugung sollen dem Grundsatz folgen, dass Sucht eine Erkrankung ist. Man sagt, dass es für Cannabis keine Legalisierung geben darf, bzw. es soll keinen Schritt dahingehend geben, den Konsum von Suchtmitteln zu erleichtern. Das Gesundheitsministerium soll eher die Suchtprävention in den Vordergrund stellen, damit Sucht erst gar nicht entstehen kann. Eine nationalen Strategie soll dabei helfen, dass die Entstehung von Süchten eingedämmt wird.