Polizei sucht Zeugen zu 2 tätlichen Auseinandersetzungen gegen Libyer
Zittau, Christian-Keimann-Straße
28.12.2018, gegen 21:30 Uhr
Gegen 21:30 Uhr wurde die Polizei alarmiert, da sich auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes an der Christian-Keimann-Straße mehrere Personen körperlich angehen würden. Streifen des örtlichen Reviers und auch der Rettungsdienst eilten zum gemeldeten Ort, doch dort war niemand anzutreffen.
Gegen 23:00 Uhr erschien ein 17-jähriger Libyer im Polizeirevier und erstattete Strafanzeige. Der in der Stadt lebende Asylsuchende gab an, am Abend vor dem Warenhaus an der Christian-Keimann-Straße aus einer Gruppe mehrerer deutscher Jugendlicher heraus geschlagen worden zu sein. Als Tatverdächtige benannte er vier ihm bekannte Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren. Von diesen soll er auch mit einem Messer sowie einem Elektroschocker bedroht worden sein. Aufgrund sprachlicher Barrieren war eine tiefergehende zeugenschaftliche Befragung zu diesem Zeitung nicht zielführend, da kein Dolmetscher zur Verfügung stand. Die Beamten nahmen die Personalien des Jugendlichen sowie seine Äußerungen zu Protokoll und leiteten ein Ermittlungsverfahren ein. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen verließ der 17-Jährige das Revier.
Zittau, Spielplatz hinter der Weberkirche, Innere Oybiner Straße, Innere Weberstraße
29.12.2018, gegen 00:40 Uhr
Eine Fortsetzung erfuhr der Sachverhalt wenig später. Gegen 00:40 Uhr alarmierte ein Anwohner des Heinrich-Heine-Platzes die Polizei, dass es auf dem Spielplatz hinter der Weberkirche zu einer lautstarken Auseinandersetzung käme. Beinah zeitgleich informierte ein Bewohner der Innere Oybiner Straße, dass mehrere Jugendliche laut rufend durch seine Straße gerannt seien.
Alle verfügbaren Streifen des örtlichen Reviers eilten in die Zittauer Innenstadt. Sie stellten auf der Innere Weberstraße acht Jugendliche. Es handelte sich um sieben junge Deutsche, welche teils deutlich alkoholisiert waren, und den zuvor bereits betroffenen Libyer. In einer ersten Befragung gab der 17-Jährige an, dass es sich bei den anwesenden Personen um dieselben handeln würde, welche ihn wenige Stunden zuvor vor dem Einkaufsmarkt an der Christian-Keimann-Straße angegangen hätten.
Die Streifenbeamten erhoben die Personalien aller Anwesenden. Zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche, in deren Bekleidung die Polizisten bei einer Durchsuchung als Taschenlampe getarnte und in Deutschland verbotene Elektroschocker fanden, sowie einen weiteren 16-Jährigen, der im Besitz eines ebenso verbotenen Einhandmessers war, nahmen die Beamten zur Verhinderung weiterer Auseinandersetzungen für den Verlauf der Nacht in Gewahrsam. Alle drei waren deutlich alkoholisiert, Atemtests gaben bei ihnen Werte zwischen umgerechnet 0,8 und 1,5 Promille. Sie stammen aus der Grenzstadt sowie Ortschaften im Umfeld Zittaus. Die in Deutschland verbotenen Waffen stellten die Polizisten sicher. Allen übrigen Personen erteilten sie einen Platzverweis und drohten weitere Schritte an, sollte der Weisung nicht nachgekommen werden.
Für den weiteren Verlauf der Nacht wurde der Polizei in Zittau keine weitere Auseinandersetzung bekannt.
Die Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen, in welche auch das Dezernat Staatsschutz bereits eingebunden ist. Wie die Geschehnisse aus rechtlicher Sicht zu bewerten sein werden, wird erst nach weiterführenden Untersuchungen feststehen. Die beteiligten Personen, auch der in diesem Fall betroffene Libyer, sind bereits mehrfach in Zittau mit verschiedensten Straftaten polizeilich in Erscheinung getreten. Nach den bisher, jedoch noch nicht belastbar vorliegenden Informationen, scheint es im Kern der Auseinandersetzung um die Zuneigung zu einer jungen Frau zu gehen.
Zur weiteren Aufklärung des Sachverhaltes sucht die Polizei Zeugen. Wer sachdienliche Informationen beitragen kann, wird gebeten, sich an das Polizeirevier Zittau-Oberland (03583 62-0) sowie jede andere Polizeidienststelle zu wenden.